50 Jahre Elysée - Vertrag: Monika Tamme zu Besuch beim Bundespräsidenten - Bundespräsident freut sich über das dt.-frz- Jugendwerk

Er freut sich über das deutsch-französische Jugendwerk, „das schönste Kind des Élysée Vertrages“, über die zahllosen Städtepartnerschaften, die uns verändert haben. Auch das Erlernen der Sprache des Anderen sieht er als ein großes Geschenk. Dieses Geschenk nicht nur anzunehmen, sondern es zu hüten, und zu pflegen ist sein tiefer Wunsch.

Auch auf Frankreichs Initiative gegen den islamischen Terror kommt Gauck zu sprechen. „Zu verhindern, dass sich Terroristen Rückzugsgebiete erobern, liegt im Interesse Deutschlands und Frankreichs, im Interesse Europas und im Interesse Afrikas.“

Der Bundespräsident schließt seine Rede mit der Versicherung: „Eines, Herr Präsident und liebe Mitglieder der Assemblée Nationale, dürfen Sie als Gewissheit mit nach Paris nehmen: Ja, wir Deutschen wollen Europa. Und eins ist sicher: Wir wollen es immer und nur in tiefer und fester Freundschaft zwischen Frankreich und Deutschland.“

Mit großem  Applaus dankte das Auditorium dem Bundespräsidenten für diese bewegende Rede.

In der ganzen Zeit war der Block der Schüler der deutsch-französischen Schule in den Farben der Nationalfahnen angestrahlt -  ein verbindendes Bild.

Die Sinfonie Nr.3 in c-Moll op.78 von Camille Saint-Saëns begeisterte anschließend das Publikum, hoch emotionell  war die Reaktion auf diesen französischen Komponisten.

Für mich war ein besonders ergreifender Moment die Aufführung der „Ode an die Freude“ von Ludwig van Beethoven. Denn nun erhoben sich alle Anwesenden. Die Ode wurde als Europäische Hymne empfunden, die alle eint, auf einem neuen Niveau über unseren Nationalhymnen. (Während sie gespielt wurde, waren die Gymnasiasten der deutsch-französischen Schule in den Farben der Europa Hymne angestrahlt.)

Der anschließende Empfang gab noch Gelegenheit zu manch interessantem Gespräch, zu vielen Begegnungen zwischen den Gästen, den Parlamentariern beider Länder, der französischen Botschafterin, Mitarbeitern des Auswärtigen Amtes, Militärs und Mitbürgern, die sich für die bilateralen Beziehungen verdient gemacht haben. Es waren viele junge Menschen eingeladen. Ihre Aufgabe ist es, die Freundschaft in die Zukunft zu tragen und zu hüten.

Als die Mitglieder der französischen Nationalversammlung zum Bus gerufen wurden, um den Heimweg nach Paris anzutreten, löste sich der Empfang langsam auf,

Eine nette Geschichte am Rande: Im Hotel lernte ich eine Dame aus der Region Pau in Südwest- Frankreich kennen. Dann stellt sich heraus, dass sie aus Nittenau stammt, Verwandte in Bad Abbach hat (wir konnten Neuigkeiten über die Familie austauschen) – die Liebe hat sie nach Frankreich geführt, sie hat seit 3 Jahren auch die französische Staatsangehörigkeit und organisierte im letzten Jahr dort eine deutsche Woche.

Dieser große Festakt bestärkt in neuem, besonderen Maße mein Engagement für unsere Partnerschaft. Hoffentlich gelingt es mir, viele Menschen anzustecken.