50 Jahre Elysée - Vertrag: Monika Tamme zu Besuch beim Bundespräsidenten - Zur Sicherheitskontrolle bereits um 15:30

Wir Gäste mussten um 15.30 Uhr zur Sicherheitskontrolle in der Philharmonie sein,  dann führten uns Schüler der französischen Schule zur Garderobe und überreichten uns Informationsmaterial. Wir wurden  freundlich und aufmerksam mit Getränken und Häppchen versorgt, um die  Wartezeit zu verkürzen, bis die Busse mit den Teilnehmern des Festaktes im Bundestag ankamen. Da sahen wir sie dann alle, die bekannten Politiker aus Deutschland und Frankreich, die Schauspieler und Größen des öffentlichen Lebens.

Monika Tamme in Berlin

Ich hatte die Gelegenheit, dem französischen und dem deutschen Außenminister die Hand zu drücken – auf eine weitere gute Entwicklung der Partnerschaften.

Mit etwas Verspätung nahmen wir unsere Plätze ein, die Musiker stimmten ihre Instrumente, der Dirigent betrat das Pult - und dann betraten Angela Merkel, François Hollande, der Bundespräsident und Frau .Schadt unter Riesenapplaus den Saal, das Konzert begann mit Beethovens Ouvertüre zu Egmont.

Danach wurde der Bundespräsident zum Rednerpult geleitet.

Die Ouvertüre seiner Rede war ein Bericht der damals 19 jährigen Hanna Schygulla, die 1963 erstmals nach Paris reiste und die Gefühle der Menschen beiderseits des Rheins schilderte: „Die Deutschen jubeln befreit auf, als de Gaulle, der Chef des Widerstands gegen das  Nazideutschland, in deutscher Sprache dem Volk der Deutschen das in Schutt und Asche und Schimpf und Schande verlorene Bild der „großen Nation“ zurück gibt.“

„In Frankreich“, so Schygulla weiter, „reagieren nicht wenige mit Abwehr. Sie haben noch das Getrampel der deutschen Wehrmachtstiefel auf den Champs Élysée im Ohr“.

Welch weiten Weg hatte damals schon der Mensch zurückgelegt, der seinem Aggressor die Hand reicht – auf eine Weise, die ihn nach seiner Niederlage nicht demütigt.

Der Bundespräsident erinnert aber auch an die große Verpflichtung, die Adenauer und de Gaulle knapp 20 Jahre nach Kriegsende zur Gestaltung der Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich übernommen haben. Er spricht auf die Differenzen an, die freundschaftlich und offen debattiert werden müssen, um Lösungen für Ungeklärtes zu erarbeiten –  Kompromisse darf man dabei nicht  scheuen.

In seiner Rede kommt der Bundespräsident auf viele Aspekte der deutsch-französischen Freundschaft zu sprechen.

Er sieht in unserem bilateralen Verhältnis einen Impulsgeber für Europa.

Er sieht das Wunderbare unserer Zeit, in der die Enkel und Urenkel der Gründer der deutsch-französischen Freundschaft sich einen Krieg gegeneinander nicht mehr vorstellen können.

Er nennt all die vielen Schritte, die die beiden Nationen schon auf einander zugemacht haben.